Das ist also dieses Indien

Panjim: 2. – 5. November 2019

Die ersten zwei Tage benötigen wir, um uns zu akklimatisieren, den Schlaf nachzuholen und die ersten Eindrücke richtig verarbeiten zu können. Die Menschen hier sind viel weniger aufdringlich als gedacht, das Essen moderat scharf, der Verkehr und das Hupen hält sich in Grenzen. Kommunikationsschwierigkeiten gibt es trotz Englisch ziemlich viele – so sind wir am ersten Tag über die indische Autobahn spaziert, weil wir dachten das wäre der richtige Weg. Gestört hat das aber keinen, wir haben uns in die Kuhherden eingereiht und irgendwann den Busbahnhof erreicht.

Kühe auf der Autobahn – ganz normale Verkehrsteilnehmer.
Wo zum Teufel sind wir..
Wir werden noch ganz viele von deinen Geschwistern sehen, hurrah!

Unser Ziel ist die Stadt Panjim, tatsächlich sind wir aber schon vor Ort. Weil wir das nicht wissen, fragen wir ein paar Locals, die uns in irgendeinen Bus nach Panjim setzen – was streng genommen keinen Sinn machte. Naja, wir werden schließlich am anderen Ende von Panjim rausgeschmissen, wo wir immerhin einen Geldautomaten finden, der auch Geld hatte. Gar nicht so einfach in Indien. Mit einem TukTuk geht es dann zurück zum Busbahnhof, um danach unser wirkliches Ziel anzusteuern: eine Spicefarm Nähe Ponda

Im Bus sitzen zwei Belgier, Mutter und Tochter, die sich uns anschließen und uns mit vielen Tipps für Indien versorgen. Die Spicefarm ist der Inbegriff des Massentourismus, scheinbar werden hier auch viele Kreuzfahrt-Touristen abgesetzt. Alles geht zackzack: wir bekommen zur Begrüßung einen Ingwer-Lemongras-Tee, anschließend eine – wie Alex sagt – miniminiwürstchen Tour zu den verschiedenen Gewürzen der Farm. Nelken, Zimt, Loorbeerblätter, Kaffee (ok, kein Gewürz, aber gab es dort auch), Curcuma, Cashew und Allspices. Das letzte sind Blätter von einem Strauch die nach vier verschiedenen Gewürzen schmecken und riechen, praktisch. Danach werden wir in einen riesen Saal geführt, wo ein All you can Eat Buffet auf uns wartet – wir schätzen, darum kommen die Leute in Wirklichkeit hierher. Alex Essen ist inklusive Menschenohr, vielleicht war es auch nur ein Schweineohr… er glaubt es zumindest ganz fest.

Starfruit aus Leos Garten – besser als jede Spice Farm

Auf dem Weg nach Hause machen wir noch Halt in Old Goa: die letzten Überbleibsel der Hochzeiten Goas im 17./18. Jahrhundert, bis alle möglichen Krankheiten die Einwohner zum Verlassen der Stadt zwangen. Hier wartet eine Kirche nach der nächsten auf uns. Insgesamt fühlt sich der Tag nach irgendwie nach Abhaken von Touri-Must-Sees an, das richtige Gefühl für die Gegend kommt noch nicht auf. Wir fallen platt ins Bett und holen den Schlaf der letzten zwei Tage nach.

Die größte Kirche Asiens – angeblich

Am dritten Tag lassen wir uns treiben und laufen planlos durch Panjim, die Hauptstadt Goas. Endlich haben wir das Gefühl, in Indien zu sein. Viele Menschen, Hunde, Autos, Mofas, viel Lärm und Gehupe. Wir freuen uns auf einen richtigen Kaffee (der im Guesthouse ist irgendetwas zwischen Wasser, Zucker und Milch) und trinken erst mal … einen Lassi. Naja, hatte sich dann so angeboten. Unser Weg führt uns weiter durch belebte Straßen, eine große Markthalle mit vielen bunten Blumenketten, unbekanntes Gemüse und Obst, wir spazieren durch eine große Parkanlage direkt am Meer, finden dann doch einen sehr guten Kaffee und machen uns gestärkt in Richtung Strandabschnitt auf. Das erste Mal Strand während unserer Reise. Und das erste Mal: Selfies, Selfies, Selfies. Die Inder finden uns lustig, machen Fotos von und mit uns. Wir lassen uns drauf ein und nehmen uns vor, es wie unsere liebe Zimmernachbarin Uta zu machen: in Deutschland Selfies mit Indern zu machen. Den Sonnenuntergang am Strand verpassen wir knapp, können aus unserem Bus aber beobachten, wie sich die ganze Stadt rotorange färbt. Schön! Jetzt können wir es kaum noch erwarten, bald nach Agonda aufzubrechen, einer Strandregion im Süden Goas und unser 2ter Stopp.

Street Art in Panjim City
Hi wir sind in Indien!
Während unserer Ankunft wurde das Hindu Fest „Dawali“ gefeiert – das Lichterfest, so wichtig wie bei uns Weihnachten. 10 Tage lang wird jeden Tag ein anderer Gott geehrt.
..und die ganze Stadt war so schön beleuchtet!

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