Kaum zu glauben, aber da ist er: der 1. November, der Start unserer fünfmonatigen Reise. Unsere Wohnung ist so sauber wie nie zuvor, Klamotten verstaut im Container und unsere Taschen mindestens 5 kg zu voll gepackt. Wir brauchen 5 Mal Sonnencreme und 3 Paar Schuhe, right?


Wir schlafen die letzte Nacht bei Kim, um ein letztes Mal gemeinsam zu frühstücken – das nächste Mal dann bei Frühstücksreis und unter Palmen in Kambodscha. Der Abschied geht dann leider etwas schneller und hektischer als gedacht: beim letzten Check unserer Flüge verkündet Lufthansa, dass unser erster Flug gar nicht existiert. Vielen Dank, Opodo! Wir hängen 2 Stunden in der Service Hotline und landen bei Mitarbeitern aus Indien und Umzu, die uns nicht verstehen, in eine endlos-Schleife weiterleiten oder einfach auflegen. Wir buchen also auf eigene Faust und Kosten einen Alternativ-Flug. Kleiner Tipp: tut sowas lieber nicht. Wenn der Flugplan aus Flug A, B und C besteht, ihr A aber nie antretet, funktioniert der Check In bei B und C nämlich auch nicht. Das nennt sich dann: Out of Sequence. War allen eigentlich auch ziemlich egal, dass Flug A niemals existiert hat. Nachdem wir aber wohl doch etwas panisch und kurz vor Nervenzusammenbruch aussahen (man gab uns sogar Pralinen zum Runterkommen), drückte die Flughafen IT die Löschtaste und alles war wieder „Normal Sequence“, hurrah! Die Weiterreise verlief weitaus entspannter als zuvor (inklusive 7 Stunden Schlafen auf osmanischen Teppichboden), bis wir endlich indischen Boden berührten. Hi Goa, nice to meet ya! Nach Sonnenuntergang noch über 27 Grad und 80% Luftfeuchtigkeit, lautes Hupen in der Ferne und bunte Lichterketten an den Häusern. Wir bekommen sofort Lust, alles zu entdecken. Mit dem Taxi fahren wir durch die Straßen, kriegen einen ersten Geschmack von Verkehr, Lautstärke und vor allem Anzahl an katholischer Kirchen in Goa. Der Kolonialismus scheint volle Arbeit geleistet zu haben, Hindu Tempel sehen wir leider nur sehr vereinzelt. Unser Host Leo begrüßt uns herzlich, seine Frau hat bereits für uns gekocht und so genießen wir nach 26 Reisestunden unser erstes scharfes Essen auf indischem Boden.


